Friesenhaus

Ein Friesenhaus erinnert auf den ersten Blick an ein Reetdachhaus, nur dass sein Dach aus Ziegeln besteht, die häufig dunkelblau glasiert sind. Als typisches Merkmal weist ein Friesenhaus neben seinen beiden seitlichen Giebeln einen dritten, quer dazu liegenden auf, in dessen Erdgeschoss sich der Eingangsbereich befindet. Daher bezeichnet man Friesenhäuser auch als Drei-Giebel-Häuser. Meistens hat ein solches Haus zwei Stockwerke, wobei das Dach bis direkt über das Erdgeschoss herabreicht. Der dritte Giebel gibt dem Obergeschoss mehr Raum. Seinen typisch friesischen Charakter erhält das Friesenhaus ferner durch den markanten Stil der Eingangstür sowie durch die im Norden weit verbreiteten Sprossenfenster, welche mit ihren kleinen Scheiben selbst starke Sturmböen aushalten. Die Außenwand eines Friesenhauses kann mit oder ohne Fachwerkoptik verklinkert oder auch einfach verputzt sein.

Auf jeden Fall wirkt ein Friesenhaus immer schmuck und charmant. Es ist ein Haus zum Wohlfühlen und in einer Gruppe mit anderen Friesenhäusern, die ebenfalls diese typische Behaglichkeit ausstrahlen, geradezu eine Idylle.

Familien mit vielen Kindern finden dort ein schönes Zuhause, Pensionäre genießen darin ihren wohlverdienten Ruhestand, sogar für ein Mehrgenerationenhaus ist ein Friesenhaus wie geschaffen. Für Firmen oder Praxen bieten sie einen attraktiven Standort, und Hotels oder Ferienwohnungen darin erhalten ständig Buchungsanfragen. Für Touristen stellen Friesenhäuser beliebte Foto- und Postkartenmotive dar. Friesenhäuser sind eine gute Reklame für ihre Region und bleiben als Urlaubserinnerung im Langzeitgedächtnis. Außerdem regen sie zum Träumen an: Wer so ein Friesenhaus erblickt, malt sich unwillkürlich aus, darin zu leben, und richtet es in Gedanken gleich ein. Ob das daran liegt, dass das Friesenhaus an eine Puppenstube erinnert?

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